Laut dem Austrian Startup Monitor aus dem Jahr 2019 ist der Anteil von Gründerinnen in Österreich auf von 12% auf 18% gestiegen ist. Das I.E.C.T. hat sich an eine von rund 1.000 Gründerinnen gewandt und mit ihr über ihr Business, ihre Sicht auf Frauen im deep-tech Bereich und ihre Leidenschaft für ihre Forschung und ihr Business gesprochen.

Internationaler Frauentag:
Eine weibliche Perspektive auf science-based Entrepreneurship
Samira, könntest du den Lesern etwas über dich und dein Unternehmen/deine Geschäftsidee erzählen? In welchem Bereich arbeitest und forscht du?
Ich bin Forscherin auf dem Gebiet autonomer Robotersysteme, genauer gesagt von Multi-Drohnensystemen. Ich arbeite seit 7 Jahren in diesem Bereich.
Meine Geschäftsidee basiert auf meiner Forschung: Wie können die Drohnen ihre Mobilität und Aufgaben autonom, kollisionsfrei und sicher koordinieren, auch in einer hindernisreichen Umgebung.
Am 8. März ist der Internationale Frauentag, eine Initiative, die versucht, die Aufmerksamkeit auf die Bemühungen um die Gleichstellung von Männern und Frauen zu lenken. Frauen sind im deep-tech Bereich immer noch unterrepräsentiert. Warum hast du dich für dieses Forschungsgebiet entschieden und was inspiriert dich daran?
Ich glaube, es gibt mehrere Faktoren, die mich dazu veranlasst haben, mich für dieses Gebiet zu entscheiden und mich inspirieren. Es ist schwer zu sagen, wer am meisten dazu beigetragen hat.
Erstens glaube ich, dass ich eine ungewöhnliche Erziehung hatte. Ich habe Autos als Spielzeug bekommen und wollte ein Polizist werden. Außerdem durfte ich zu Hause selten fernsehen. Als Kind wird man beeinflusst, entweder von den Älteren, von Büchern oder vom Fernsehen. Für mich und meine Geschwister war die Trennung zwischen den Zielen für Männer und Frauen seit der Kindheit entweder inakzeptabel oder unklar.
Zweitens stamme ich aus einer großen Familie, in der jedes meiner Geschwister sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und Wünsche hatte, aber wir machten gerne Dinge zusammen. Das führte dazu, dass wir als Kinder mehrere Interessen nachgingen, darunter auch Sci-Fi-Filme, die voller autonomer Roboter sind.
Drittens: Die Drohnenanschläge in Pakistan und die Angst, die sie bei den Menschen auslösten, weckten in mir den starken Wunsch, die Erzählung zu verändern und dieselben Drohnen zur Verbesserung von Menschenleben einzusetzen, anstatt sie zu zerstören.
Welche Veränderungen würdest du dir für die Zukunft wünschen? Gibt es etwas, was du unseren Lesern oder Forschern im deep-tech Bereich oder den daran interessierten Personen, insbesondere den Frauen, mitteilen möchtest?
Im ersten Fall kann ich davon ausgehen, dass, wenn man als Kind die Möglichkeiten erhält, die Welt ohne aufgezwungene Rollen zu erforschen, man ein viel größeres Spektrum an Zielen anstreben kann. Eine Frau kann sich als Lkw-Fahrerin wohler fühlen, und ein Mann fühlt sich vielleicht eher dazu geeignet, als Kindergärtner zu arbeiten.
Die Veränderungen, die ich mir in meinem Forschungsbereich wünsche, sind, dass die Menschen einen Dialog über die Nutzung der Technologie beginnen. Ich habe das Gefühl, dass es in Bezug auf Drohnen viel Aufregung und Vorfreude gibt, aber immer noch viel Skepsis unter der Oberfläche. Ohne einen Dialog und klare Vorschriften würde eine solche Skepsis nicht an die Oberfläche kommen, und unser Fortschritt aufgehalten werden.
Welche nächsten Schritte hast du für dein Business geplant?
Im Moment verbringe ich noch viel Zeit damit, den Markt zu scannen und die Menschen über die Vorteile von Drohnen für die Gesellschaft zu informieren. Ich hoffe, dass ich in naher Zukunft in der Lage sein werde, konkrete Schritte zur Implementierung des Systems für einen realen Anwendungsfall zu unternehmen und den Ball ins Rollen zu bringen, wenn es um umweltfreundliche kommerzielle Drohnenanwendungen geht.
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen und Links:
Samira war Teilnehmerin der I.E.C.T. – Summer School on Entrepreneurship und ist derzeit Teil der LBG Innovator’s Road. Beide Programme fördern Start-ups ihre Idee in die Realität umzusetzen und setzen an unterschiedlichen Entwicklungsstadien an, um auf die individuellen Bedürfnisse der Jungunternehmer eingehen zu können.
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